Eröffnung des neue Mehrgenerationenhauses: Angebote für Alt und Jung

Im Beisein zahlreicher Gäste und Besucher wurde am Samstag, 1. April, das neue Mehrgenerationenhaus eröffnet. Schottens Bürgermeisterin Susanne Schaab stellte in ihrer Begrüßungsrede im historischen Rathaus klar, dass es sich dabei um kein Bauprojekt handelt. „Es ist eine Einrichtung, die zwei Häuser integriert“, so die Verwaltungschefin.

Zum einen handelt es sich um das Georg-von-Villeneuve-Haus, benannt nach einem früheren Bürgermeister der Vogelsbergstadt, in dem seit vielen Jahren die Tagesstätte des Seniorentreffs angesiedelt ist. Zum anderen ist das Haus „M4“, der frühere Polizeiposten doer angesiedelt. Hier sind die Büros und Treffpunkte von drei sozial ausgerichteten Vereinen untergebracht: dem Kinderschutzbund, der Nachbarschaftshilfe und dem Verein Soziales Beratungszentrum. Diese Gruppierungen sowie die Jugendinitiative Schotten stehen auf ehrenamtlicher Seite als treibende Kräfte hinter dem Mehrgenerationenhaus, wie Schaab anmerkte.

Die neue Einrichtung wurde aber erst möglich durch ein Bundesprogramm des Familienministeriums. „Das Programm gab es zwar schon länger, aber in dem neuen Förderzeitraum wurde auch eingeräumt, dass sich mehrere Häuser zusammenschließen können“, so die Bürgermeisterin. Auf Initiative von Stadtverordnetenvorsteher Hans Dieter Herget sei Schotten im vergangenen Dezember in das Programm aufgenommen worden. Die Vogelsbergstadt erhält jeweils 30 000 Euro für die kommenden drei Jahre, 10 000 Euro pro Anno muss sie zusätzlich kofinanzieren. „Die Förderung hat es uns ermöglicht, das Projekt auch mit hauptamtlichen Kräften zu entwickeln und voranzutreiben“, freute sich Schaab. Als Koordinatorin stellte sie Birgit Wilhelm vor, die auch in der Schottener Gesellschaft für Tourismus und Stadtmarketing tätig ist. In der Stadtverwaltung kümmert sich Sabrina Kniese vornehmlich um formale Angelegenheiten, die das Projekt betreffen.

Schaab dankte den Vereinen für ihr Engagement. In einer Arbeitsgruppe seien schon Ideen und Anregungen für das zukünftige Zusammenwirken von Alt und Jung unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses entwickelt worden. So etwa eine Nähwerkstatt für Erwachsene ab 16 Jahren, Gehirnjogging für Kinder oder entspannende „Phantasiereisen“. Die Bürgermeisterin lobte auch einen neuen Flyer zum Mehrgenerationenhaus, bei dem sich Jan Wilhelm und Jessica Haag als kreative Gestalter eingebracht hätten.

Die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller (Flörsbachtal), die auch für Schotten zuständig ist, lobte das „zivilgesellschaftliche Engagement“ in Schotten. „Ich finde es prima, dass sich jetzt mehrere Generationen regelmäßig in den Räumen der beiden Häuser treffen können.“ Das Zusammenleben von älteren und jungen Menschen gewinne zukünftig ohnehin mehr an Bedeutung. „Wohnen und Pflege unter einem Dach wird immer wichtiger“, meinte Müller. Es sei zukunftsweisend, soziale Projekte innerhalb der Dörfer und Kommunen anzustoßen. „Da geht die Reise hin, wir wollen keinen Menschen ausschließen.“

Koordinatorin Birgit Wilhelm betonte, dass die neue Einrichtung offen für die ganze Großgemeinde sei. „Das Mehrgenerationenhaus ist der Treffpunkt für alle Menschen.“ Sie appellierte besonders an die Bürgerinnen und Bürger der Stadtteile, das neue Haus mit den Angeboten anzunehmen. Auch ein Hol- und Bringdienst werde eingerichtet.

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Quelle Text & Bild: Weil, Kreisanzeiger vom 1.4.2017