Zahlreich sind die Projekte, die der Kinderschutzbund Schotten zum Teil schon seit vielen Jahren betreibt. Die Vorsitzende Marianne Zimmer gab bei der Jahreshauptversammlung 2019 jetzt einen Überblick.
An der Grundschule werden von den Vereinsmitgliedern Kinder des ersten Schuljahres nachmittags bei den Hausaufgaben betreut. Vor 16 Jahren wurde die Leseförderung etabliert, die seit acht Jahren ein offizielles Angebot im Rahmen der pädagogischen Mittagsbetreuung ist. „Es kommen auch Kinder der zweiten bis vierten Klassen, die schon sehr gerne und gut lesen können“, erklärte Zimmer.
An der Vogelsbergschule, ebenfalls seit 16 Jahren, steht der Kinderschutzbund donnerstags als Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer zur Verfügung. „Diese Gespräche werden sehr gut angenommen“, teilte die Vorsitzende mit. Im vergangenen Jahr fanden 121 Unterredungen mit Pädagogen, 17 Termine mit Schülern und zwei mit Eltern statt. Auch 2018 war die Vorsitzende Zimmer als Patin für die „Frühen Hilfen“ in einer Familie tätig. Zu dem ehrenamtlichen Dienst gehören wöchentliche Besuche, Hilfen beim Schriftverkehr und Unterstützung bei Arztterminen.
Eine weitere Dienstleistung war das „Willkommenspaket für Neugeborene“ in der Großgemeinde. So besuchte Marianne Zimmer 2018 insgesamt 70 Babys und deren Eltern. „Es macht viel Spaß, die jungen Familien zu besuchen, da die Resonanz sehr positiv ist.“
Ein großes Projekt des Schottener Kinderschutzbundes ist die Beratung von Familien. Im vergangenen Jahr wurden 32 Familien mit 83 Kindern betreut. Der Zuspruch sei groß, nicht nur in Schotten, sondern auch aus den Nachbarkommunen Nidda, Gedern und Ulrichstein. „Die nächsten Kinderschutzbundanlaufstellen gibt es in Friedberg und Lauterbach“, erklärte Marianne Zimmer dazu.
Das Büro der Schottener Kinderschutzbundvereins ist im Haus „M4“ neben dem historischen Rathaus untergebracht. Dort gibt es auch ein Lagerraum für Spielsachen, Kinderbekleidung und Bücher, die für einen symbolischen Betrag ausgegeben werden. Die Bürozeiten sind mittwochs von 15 bis 16.30 Uhr und freitags von 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Kinderschutzbund 231 Besucher. Dazu gehörten auch die Bastelnachmittage am Weihnachtsmarkt. Im Haus „M4“ haben auch die Vereine Nachbarschaftshilfe und Soziales Beratungszentrum ihre Büros.
Wie die Vorsitzende weiter mitteilte, war der Verein beim Fest „Frühlingserwachen“ am Vulkaneum mit einem Stand vertreten. Beteiligt war die Gruppe auch am Präventionstag für die achten Klassen in der Gesamtschule. Eingebracht hatte sich der Verein auch in die Ferienbetreuung, und organisiert wurde der Erlebnistag für Grundschulkinder auf dem Hoherodskopf, an dem etwa 40 Jungen und Mädchen teilnahmen.
„Ein besonderes Anliegen war die Volksabstimmung im Zuge der Landtagswahlen im Oktober, bei der es um die Aufnahme von Kinderrechten in die Verfassung ging“, betonte Zimmer. Nach der erfolgreichen Abstimmung sind Land und Kommunen jetzt verpflichtet, „Kinder vor seelischer, geistiger, und körperlicher Vernachlässigung, vor Missbrauch und Gewalt zu schützen“, erklärte die Vorsitzende. Zu den Aktivitäten des Vereins gehörte auch ein Erste-Hilfe-Kurs für junge Familien.
Darüber hinaus war die Gruppe in vielen Netzwerktreffen mit unterschiedlichsten Themenstellungen eingebunden, so im Vogelsberger Bündnis für Familien, in Sozialraumkonferenzen, Frühe Hilfen, Frauennetzwerk Vogelsberg und im Flüchtlingskreis Schotten. Für Fortbildungen und zum Austausch von Ehrungen nahmen Vorstandsmitglieder an mehreren Fachtagungen und entsprechenden Veranstaltungen teil.
Klaus Tamme berichtete von den Finanzen des Vereins ein. Kinder und Familien werden unterstützt, die Betriebskosten für das Fahrzeug und die anteilige Unterhaltungskosten für das Haus M4 sind zu bestreiten. Und schließlich erhalten jährlich Schulen und Kindertagesstätten Spenden.
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Dieser Text wurde auch im Kreisanzeiger vom 20.5.2019 veröffentlicht.